Das Abitur - Allgemeine Hochschulreife für Waldorfschulen

 

Waldorfschulen haben eine eigene Prüfungsordnung, nach der der Abiturient seine Reifeprüfungsnoten ausschließlich in der 13. Klasse erwirbt.

Jeder Schüler wird in 8 Fächern geprüft, in 4 schriftlich, in 4 mündlich; in letzterem in 2 Fächern „tatsächlich“, was eine 20-minütige Einzelprüfung bedeutet (wahlweise eine davon als Präsentation). Zwei mündliche Fächer gelten als „Hospitationsfächer“: der Leistungsstand der Klasse kann vom Regierungspräsidium überprüft werden, die Notengebung erfolgt alleine durch den Fachlehrer.


Konkret:

Zentrale Baden-Württemberg-Prüfungs-Klausuren


Schriftlich:
 zentrale Baden-Württemberg-Prüfungs-Klausuren:

Schriftliche Prüfung in den 3 Kernkompetenzfächern Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache.

Ein weiteres Fach ebenfalls schriftlich - z.Zt. Geschichte

Da die Differenzierung in Leistungs- und Grundkurse nicht mehr vorgegeben ist, setzt jetzt der Schüler seine Gewichtung, indem er im Januar festlegt, welche beiden dieser Fächer für seine Endnote 12-fach bzw. welche 8-fach gewertet werden sollen. 
Im schriftlichen Bereich muss der Schüler auf insgesamt 200 Punkte kommen um zu bestehen. Erreicht er diese nicht, kann er sich einer zusätzlichen mündlichen Prüfung unterziehen, um sein Ergebnis möglicherweise zu verbessern.



Mündlich: 
Jeder Schüler wird in seiner zweiten Fremdsprache geprüft. Unter den ersten 6 Fächern (4 schriftlich, 2 mündlich) müssen neben Deutsch und Mathematik sowie einer Fremdsprache die zweite Fremdsprache und eine Gesellschaftswissenschaft (Geschichte, Gemeinschaftskunde, Erdkunde) sein.
Der Schüler wählt außerdem sein zweites tatsächlich geprüftes Fach aus den Bereichen: Bildende Kunst, Biologie, Musik, Geographie und Politik. 


Als Hospitationsfächer sind möglich: Biologie, Chemie, Musik, Physik, Religion, Sport. Zwei davon müssen belegt werden.
Unter den 8 Prüfungsfächern muss eine Naturwissenschaft (Physik, Chemie oder Biologie) sein.

Die mündlichen Fächer zählen vierfach, im mündlichen Bereich müssen mindestens 80 Punkte erreicht werden. 

In den Kursen des mündlichen Bereichs (bis auf die Sprachen) werden sowohl Schüler, die eine Einzelprüfung anstreben, wie auch solche, die ein Hospitationsfach abdecken, gemeinsam unterrichtet. Dies ermöglicht mehr Kombinationsvarianten.

Da bei der Vielzahl angebotener Kurse auch bestimmte Kurse parallel, d.h. zur gleichen Zeit unterrichtet werden müssen, kann es für einzelne Schüler Einschränkungen bei der mündlichen Kurswahl geben. Die Stunden- und Deputatsplaner der Schulen sind jedoch bemüht, diese Einschränkungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Inhalte aus dem Waldorflehrplan können in die mündlichen Prüfungen einbezogen werden, wenn sie dem Niveau staatlicher Lehrinhalte entsprechen.

Mit der bestandenen Prüfung haben Waldorfschüler dieselben Möglichkeiten wie Absolventen anderer gymnasialer Schulen. 
Sie haben die allgemeine Hochschulreife.

Seit vielen Jahren kooperieren die Waldorfschulen der Region miteinander und bieten die Abschlüsse Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife auch für externe Schüler an. Aus diesem Grund kann es sein, dass der Unterricht in Klasse 13 an unterschiedlichen Waldorfschulen stattfindet.

Text aus: Das Abitur/Homepage der FWS Wiehre/Freiburg