Von der Eigentätigkeit zur Eigenverantwortung

Unsere Oberstufe

Die Oberstufenzeit beginnt bei uns mit der 9. Klasse und schließt nach der 12. Klasse mit dem Waldorfabschluss für alle Schülerinnen und Schüler ab. Das Abitur oder die Fachhochschulreife kann in einem 13. Schuljahr in Kooperation mit den Freiburger Waldorfschulen erworben werden.

Ab der 9. Klasse übernimmt ein neues Lehrer-Team die Betreuung der Klassengemeinschaft. Dieses Team setzt sich aus einem Fachlehrer(in) und einem Heilpädagogischen Lehrer(in) oder Sonderpädagogen zusammen.

Der Lehrplan geht wieder von der Entwicklung der Schüler aus, die sich inzwischen im dritten Jahrsiebt befinden (siehe auch Erziehungskunst: Jahrsiebte). Sie lernen weiterhin in Epochen, haben jetzt aber auch im Hauptunterricht Fachlehrer.

Was in den unteren Jahren bildhaft angelegt wurde, greifen die Oberstufenlehrer jetzt in einer neuen, begrifflichen und wissenschaftlichen Form auf.

An der Objektivität und Exaktheit der Naturwissenschaften schulen die Jugendlichen ein Denken, das die Welt ohne Vor-Urteile zu begreifen sucht.

Indem sie sich intensiv mit deutscher und fremdsprachiger Literatur auseinandersetzen, mit sozialen und politischen Zusammenhängen, mit Geschichte, entwickeln sie ein Gefühl für menschliche Schicksale und die Verantwortung, die damit verbunden ist.

Drei Praktika, die den Fachunterricht ergänzen, schaffen die Grundlage für eine lebenspraktische Ausbildung:

  •   9. Klasse: Landwirtschaftspraktikum 
  • 10. Klasse: Betriebspraktikum 
  • 10. Klasse: Feldmesspraktikum - hier mehr Infos dazu...
  • 11. Klasse: Sozialpraktikum

Die Vorbereitungen und Prüfungen zum Realschulabschluss finden während des 12. Schuljahres statt.   

 

WerkOberstufe

Die Jugendlichen mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot haben ab der 9. Klasse einen Schwerpunkt im handwerklich-praktischen Bereich.

Wichtige lebenspraktische Inhalte sind unter anderem der Erwerb zunehmender Selbständigkeit und das Mobilitätstraining. 

Kontinuität ist nach wie vor wichtig. Projektbezogene Epochen haben Vorrang vor kognitiven Inhalten. Deshalb findet in dieser Schulphase eine größere Differenzierung und Individualisierung statt. Klassenübergreifende Unterrichte und Gruppenarbeiten bereichern die Möglichkeiten, im Besonderen auch im Sozialen.

Ziel ist die größtmögliche Selbständigkeit des Schülers. Es gilt, Perspektiven für die Zeit nach der Schule zu entwickeln. Hierzu dienen verstärkt die Praktika, die oft eine Grundlage für die spätere Arbeitsstelle bilden und so wichtige Orientierungsmöglichkeiten aufzeigen.

Im Klassenverband finden nach wie vor neben den handwerklich künstlerischen Fächern, Musik, Sport und einige Epochen auch die Jahresfeste, Klassenfahrten, Studienreisen,Theaterprojekte, Elternabende etc. statt.

Englisch als Fremdsprache wird handlungsorientiert und klassenübergreifend unterrichtet - etwa als "Englisch Breakfast".

Bei den Epochenunterrichten wird durch die unterrichtenden Lehrer geprüft, inwieweit ein gemeinsamer Unterricht sinnvoll ist.

Die Leitfrage ist:

Was ist die "Essenz" dieser Epoche, was ihr Ziel? 

Was und wo ist der gemeinsame Aspekt davon

  • im inhaltlichen Rahmen (wie muss  differenziert werden? Bzw. was steht individuell an)
  • zeitlich - welcher Umfang an Unterrichtseinheiten ist nötig/sinnvoll (zeitliche Differenzierung) 
  • räumliche Differenzierung - wer macht was  -  wo -  in welcher Konstellation gemeinsam?

Diese Überlegungen können in einer gemeinsamem Epoche münden - z.B. Biologie - das Herz; sie können in einer teilweisen integrativen Epoche münden - z.B. wird zu Beginn der Epoche eine gemeinsame Einführung gegeben und dann geht es in verschiedene Arbeitsgruppen zum Thema. 

Wichtig ist dabei immer, dass jeder Schüler das bekommt, was er für seine individuelle Entwicklung benötigt.